Mein nächster Halt war das Weinanbaugebiet noch etwas weiter im Südwesten Sloweniens. In dem kleinen Ort Marezige hatte ich mir eine schnuckelige Ferienhütte mitten in den Weinfeldern gemietet. Alleine dafür hat sich der Weg gelohnt. In der Gegend kann man aber auch wunderbar spazieren, die regionale Küche genießen und – selbstverständlich – guten Wein trinken. Außerdem lassen sich die schönen Küstenstädte Kopper und Piran von dort aus ganz einfach mit dem Auto erreichen. In beide Orte machte ich einen ausgiebigen Tagesausflug, um durch die kleinen Gassen zu schlendern und das mediterrane Flair einzusaugen.
Mit seinen bunten Fassaden, der sehenswerten Altstadt und dem idyllischen Hafen hat es mir Piran ganz besonders angetan. In den engen Gassen, die mich geradezu an Italien erinnerten, finden sich viele schöne Boutiquen, gemütliche Cafés und stimmungsvolle Bars. Und das Beste: Wer sich bei den hohen Temperaturen etwas abkühlen will, kann von der Uferpromenade aus direkt ins Meer springen.
Nach dem Aufenthalt im Weinanbaugebiet ging es wieder hoch in den Norden. Genauer gesagt: In das Soča Tal, welches seinen Namen dem gleichnamigen Fluss darin verdankt. Und wie heißt es doch so schön? Das Beste kommt zum Schluss! Für mich persönlich in diesem Fall absolut zutreffend, denn das Soča Tal ist einfach traumhaft und wurde schnell zu meinem Lieblingsreiseziel in Slowenien.
Doch eins nach dem anderen! Denn zunächst möchte ich euch noch das hübsche Dorf Kanal ans Herz legen. Es liegt unmittelbar auf Weg hoch in den Norden und eignet sich prima für eine kleine Pause während der Autofahrt. Wer hier anhält und kurz die historisch schöne Szenerie einatmet, wird verstehen, warum Kanal ein wahrer Geheimtipp ist. Ich kann nur sagen: Der Stopp lohnt sich!
Nach der kurzen Pause ging es weiter in die Ortschaft Tolmin. Die Zeit hier nutze ich für ausgiebige Sparziergänge in der Region und für einige Abkühlungen im kalten Soča Fluss. Außerdem machte ich von hier aus einen Tagesausflug in den nächstgelegenen Ort Kobarid, wo man auf keinen Fall das „Il sacrario militare di Caporetto“ verpassen sollte: Das höhergelegene Denkmal bietet nicht nur einen tollen Ausblick, sondern besticht auch durch seine eindrucksvolle Architektur. Ebenfalls empfehlenswert: Die massive Napoleon Brücke über den Soča Fluss und der gewaltige Kozjak Wasserfalls, der nur einen kleinen Fußmarsch entfernt davon liegt.
Nachdem ich den südlichen Teil des Soča Tals ausgiebig besucht hatte, ging es noch ein kleines Stückchen weiter in den Norden und näher an die Alpenausläufer. In der Nähe der Ortschaft Bovec mietete ich mir ein kleines Hüttchen auf einem Campingplatz und gönnte mir einige Tage Natur pur – umgeben von Wald und Flussgeplätscher.
Das nördliche Soča Tal eignet sich wunderbar, um am Fluss entlangzuwandern: Rund um Bovec besticht er nämlich mit besonders satten Farben und wunderschönen Felsen, die seinen Lauf zieren. An der ein oder anderen Stelle lässt es sich außerdem bestens in der sanften Strömung baden – zumindest, wenn man einigermaßen hartgesotten ist. Der Fluss entspringt nämlich ganz in der Nähe und ist rund um Bovec unglaublich eisig. Die perfekte Abkühlung!
Und nun habe ich noch einen Tipp für alle, die es gerne etwas actionreicher mögen: In der Gegend rund um Bovec ist „Canyoning“ eine besonders angesagte Freizeitaktivität. „Canyoning“ heißt, dass man sich, ausgerüstet mit Neoprenanzug, Helm, Seilen, Karabinerhaken und weiterem Equipment, durch Canyons kämpft: Mal springt man von einem zum nächsten Canyonbecken, mal seilt man sich unter einem großen Wasserfall ab und ein anderes Mal schlittert man einfach die Felswand hinunter. Wer darauf Lust hat, findet in Bovec viele Anbieter, bei denen man eine Tour buchen kann. Spaß und Adrenalinrausch garantiert!
Weniger Action, aber mindestens genauso eindrucksvoll sind die vielen Wanderstrecken rund um Bovec, die hoch hinauf in die slowenischen Alpenausläufer führen. Hierbei war mein Highlight die Wanderung zum Krn See, dem größten Hochgebirgssee des Landes. Um dort hinzukommen, kann man zunächst von Bovec aus zur Berghütte Dom Dr. Klementa Juga in Lepena fahren. Von dort aus folgt man anschließend zu Fuß dem gut ausgeschilderten Wanderweg, der einen auf 1391 Meter in die Höhe führt. Der Beginn der Wanderung ist sehr waldig, ab einer gewissen Höhe jedoch geht es durch eine wunderschöne Berglandschaft, vorbei an Weidekühen und kleinen Berghütten, bis man schließlich den kristallklaren Bergsee erreicht.
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